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Gut hören aber schlecht verstehen?

Es scheint widersprüchlich und trifft dennoch zu: Rund ein Drittel aller Bundesbürger über 20 hat Probleme beim Verstehen von gesprochenen Worten, obwohl diese Menschen sonst eher gut hören können. Ursache für diese Versteh-Schwierigkeiten, die auf die natürliche Alterung des Gehörs, auf Lärmbelastung oder mangelnde Durchblutung zurückgeführt werden, ist ein Verlust des Hörvermögens bei hohen Tönen.
Dieser Hochtonhörverlust hat zur Folge, dass gesprochene Sprache undeutlich dumpf klingt und Konsonanten wie s, f, t, k, p, h und g nicht mehr eindeutig verstanden bzw. häufig verwechselt werden. Insbesondere in akustisch schwierigen Alltagssituationen mit vielen Hintergrundgeräuschen wird das Sprach verstehen erheblich beeinträchtigt.
Das Dilemma: Wer einen solchen Hochtonhörverlust hat, empfindet sich oft keineswegs als schwerhörig. Tiefe Töne werden problemlos gehört, die Schwierigkeiten beim Verstehen häufig mit der undeutlichen Aussprache des Gesprächspartners erklärt. Doch über kurz oder lang belasten die Verständigungsschwierigkeiten das Zusammenleben in der Familie, erschweren die Kommunikation mit Freunden und im Beruf.
Warum ist es so wichtig, so früh wie möglich aktiv zu werden?
Oft ist es schwerhörigen Menschen gar nicht bewusst, dass ihre Hörfähigkeit nachgelassen hat. Freunde, Familienmitglieder oder Kollegen bemerken dann zuerst, dass der Betroffene Schwierigkeiten hat, sie zu verstehen.
Das Hörvermögen testen
Wer das eigene Hörvermögen einmal aufmerksam überprüft, merkt sehr schnell, ob alles in Ordnung ist oder nicht: Überhören Sie häufiger das Klingeln des Telefons? Fällt es Ihnen schwer, Unterhaltungen zu folgen, insbesondere bei störenden Hintergrundgeräuschen? Fällt Ihnen auf, dass Ihre Gesprächspartner oft undeutlich sprechen? Sagt man Ihnen, dass Sie den Fernseher zu laut einstellen? Können Sie Vorträgen in großen Räumen nicht folgen? Können Sie das Ticken Ihrer Armbanduhr nicht mehr hören?
Schon wenn Sie nur einige der Fragen bejahen, wäre ein Besuch im Fachgeschäft eines Hörakustikers ratsam. Von ihm können Sie einen Hörtest vornehmen lassen. So ein Test ist schnell absolviert und zudem völlig kostenlos. Experten empfehlen, sich einmal jährlich einem Hörtest zu unterziehen.
Frühzeitige Versorgung
Je früher Hör-Schwierigkeiten erkannt und angemessen versorgt werden, desto besser für das Hörvermögen. - Wir lernen durch das Hören; aber wir verlernen auch Sprache zu verstehen und kommunikative Herausforderungen zu meistern, solange wir nicht gut hören. Wer also zögert, die eigene Schwerhörigkeit angemessen versorgen zu lassen, wer den Gang zum Hörakustiker gar über Jahre hinausschiebt, der nimmt zusätzliche Schädigungen seines Hörvermögens in Kauf.
Eine rechtzeitige Versorgung mit modernen Hörsystemen hingegen schützt Ihr natürliches Hörvermögen vor weiteren Beeinträchtigungen. Diese Systeme verhelfen ihren Trägern zu einem deutlichen Plus an Lebensqualität und Hörgenuss.